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15.10.2013

Vierstufiges Ausbildungssystem vom Zendo-Leiter zum Zen-Trainer

(HP). Im Daishin Zen gibt es ein sich entwickelndes mehrstufiges Aus- und Weiterbildungssystem, mit dessen Hilfe Schüler auf Wunsch zu Zendo-Leitern, Zen-Trainern, Zen-Taiwa-Trainern ausgebildet werden. Dieses System wird im Daishin Zen Förderkreis e.V. mit Unterstützung des Daishin Zen Rates weiterentwickelt und ausgebaut. Diese 4-stufige Ausbildung ist meistens die Grundlage um später Meditationslehrer, Sensei oder vielleicht auch Zen-Meister zu werden. Das Ausbildungssystem ist ein Hilfsmittel, um einen sicheren Weg bis dahin zu gehen und die Jahrtausende alte Qualität für alle zu erhalten und weiter zu entwickeln. Gerade deshalb dient die Ausbildung dem wahren Menschen. Aber nie umgekehrt. Es ist ein didaktisches Werkzeug und nie Selbstzweck. Allein Bewusstsein und Erleuchtungsgeist sind am Ende der Maßstab, dem sich alles unterordnet.

Diese Ausbildungsangebote werden in Rundschreiben regelmäßig angekündigt. Weitere Trainingstage werden periodisch von einzelnen berechtigten Trainern regional angeboten. Trainer sind ausgebildete und erfahrene Zendo-Leiter. Die Teilnahme an diesen Ausbildungen ist kostenpflichtig.

Zendo-Leiter leiten in erster Linie Orte, an den Zazen praktiziert wird. Ebenso wirken sie als Jikijitsu ("Jikku") und Inji auf Sesshins mit dem Meister.

Das 4-stufiges Ausbildungssystem vom Zendo-Leiter zum Zen-Trainer:

1. Stufe: Zendo-Leiter "Form"

Voraussetzung:
Meditationserfahrung im Daishin Zen. Der Zen-Meister oder eine von ihm benannte Person klärt, ob der Schüler geeignet ist, zukünftig eine Zendo zu leiten.

Die Ausbildung umfasst einen Trainingstag mit folgenden Themen:

  • Erstellen eines eigenständigen Einführungsvortrag zu Zazen
  • Formübungen
  • Organisation einer Zendo, eines Zen-Kreises, mögliche Probleme
  • Daishin-Zen im Vergleich mit anderen Gruppen und Meditationsansätzen
  • Fragen

Zur Abschlussprüfung sind nur bestätigte Sangha-Schüler zugelassen. Geprüft werden:

  1. Präsentation eines eigenen Einführungsvortrags
  2. Zusammenfassung eines Check-Buches zur Leitung einer Zendo
  3. Nachweis von Kenntnissen zur Form
  4. Kenntnis der Zendo-Ordnung und des Schu¨lerweges aus den Grundlagen des Daishin Zen
  5. Teilnahme an einem 7-Tage-Sesshin als Jisha oder Handaikan
  6. Abschlussgespräch mit Trainer

Hat der Schüler diese Stufe erreicht und die Prüfung erfolgreich abgeschlossen, kann er im Namen von Daishin Zen und nach Absprache mit dem Zen-Meister oder einem Vertreter einen Zen-Kreis initiieren, Meditationen (Zazen) anbieten und leiten. Die Zendo-Leiter sind auf der Homepage benannt. Er oder sie ist dann berechtigt, maximal drei Runden Zazen inkl. Kinhin pro Tag anzubieten und zu leiten.

2. Stufe: Zendo-Leiter "Grundlagen"

Vorausetzung:
Diese Ausbildung kann abschließen, wer die Stufe 1 Zendo-Leiter "Form" absolviert hat oder vergleichbare Qualifikationen nachweisen kann. Auf besondere Einladung ist es möglich, auch als Nicht-Daishin-Zen-Angehöriger eingeladen zu werden (Z.B. Gastschüler anderer Schulen). Daishin Zen Gasthörer sind, so fern sie San-Schüler oder weiter sind, immer zugelassen. So kann man auch erst mal nur eine Idee zu dem Thema Zendo und Zendoleiter-Weiterbildung bekommen. Ebenso lassen sich so die Themen Form, Tradition, Geschichte des Zen vertiefen.

Themen eines Schulungstages sind:

  • Zazen und Übungen in der Zendo
  • Theorie zu Grundlagen und Geschichte des Zen
    Es gibt in diesem Rahmen folgende Themenangebote:
    • Das Leben und Lehre Buddhas
    • Vom Tod Buddhas bis Bodhidharma
    • Ch’an in China
    • Zen in Japan
    • Der Weg des Zen nach den USA und Europa
    • Die Essenz des Daishin-Zen
    • Vortrag Zen-Meister zum Thema Juriki mit Übungen
  • Vertiefende Praxis mit Übungen zu:
    • Tee-Zeremonie
    • Rezitation
    • Han
    • Keisaku
    • Probleme in der Zendo
    • Fragerunde/Teisho

Zur Abschlussprüfung ist notwendig:

  • Abschluss Zendo-Leiter "Form"
  • Nachweis eines Erste Hilfe Kurses
  • Abschlussarbeit über ein Spezialthema (3-8 Seiten)
  • Nachweis von 6 Sesshin-Tagen im Jahr
  • Nachweis der Funktionen bei einem 7-Tages Sesshin als Jisha, Chokei, Jiku (optional) und Handaikan
  • Sangha-Schüler

Dann folgt die Abschlussprüfung durch den Zen-Meister.

3. Stufe "Geführte Meditation"

Vorrausetzung:
Diese Ausbildung kann nur beginnen, wer aktiv eine Zendo leitet (aktive Zendo-Leiter), weil sie eine gewisse Erfahrung als Jikujitsu voraussetzt, und die 2. Stufe Zendo-Leiter "Grundlagen" abgeschlossen hat.

Hier gibt es die Möglichkeit, geführte Meditation zu erlernen, um diese in der Zendo zu Vertiefung einzusetzen. Die geführte Meditation ist auch sinnvoll, um eine Gruppe von Übenden in eine bestimmte Meditations-Technik einzuführen. Entsprechend der drei Meilensteine gibt es drei Kurse, die vom Meister geleitet werden. Die Voraussetzung für den ersten Kurs "Geführte Meditation Hara" ist der Abschluss Grundlagen und erfolgreiche Praxis als Zendo-Leiter. Wer die 3. Stufe absolviert hat und didaktische Erfahrungen als Trainer oder Führungserfahrungen im Bereich Zen-Leadership nachweisen kann, kann sich nach einer Zusatzprüfung Zen-Trainer nennen.

Trainingsschwerpunkte sind jeweils:

  • Geführte Meditation "Hara" Erdung, Kraft und Innere Mitte
  • Geführte Meditation "Hara" in der Bewegung
  • Geführte Meditation "Samadhi", Stille, Sammlung, Innere Harmonie
  • Positives Samadhi am Beispiel von Tee und Kinhin
  • Geführte Meditation "Metta" Daishin Herz-Dharani

Der Abschluss erfolgt auf einem Sesshin in Anwesenheit des Meisters.

4. Stufe "Zen-Taiwa-Trainer"

Voraussetzungen:
Diese Ausbildung ist für Dharma-Schüler mit entsprechender Zen-Erfahrung, sie werden vom Zen-Meister angesprochen. Gleichzeitig kann jeder fortgeschritten aktive Zendo-Leiter gegenüber dem Meditationslehrer des Daishin Zen den Wunsch äußern, diesen Weg zu gehen. Gemeinsam kann man dann betrachten, was dazu noch notwendig ist. Diese Ausbildung dauert etwa ein Jahr. Damit ist dann die Zendo-Leiter Ausbildung abgeschlossen.

Taiwa bedeutet in einem japanischen Rinzai Kloster, dass ein fortgeschrittener Schüler, meist der Inji oder Jikijitsu, in einem vertraulichen Vieraugen-Gespräch mit einem Anfänger bei der Suche nach dessen eigener richtiger Übung hilft. Gleichzeitig ist es aber auch der Raum für Sorgen und Nöte und für die Orientierung auf dem Weg. Nach etwa einem Jahr ist es wichtig, dass der Anfänger-Schüler Dokusan beim Meister aufsucht und regelmäßig verfolgt. Zendo mit Taiwa und Sesshin mit Dokusan, Taisho und Darshan sind die Pfeiler der Entwicklung für alle Schüler, besonders am Beginn.

Vom Zendo-Leiter zum Zen-Trainer ein Schüler Weg

Reishin Bigan Roshi sagte einmal: "Nur wer lehrt, lernt wirklich in der Tiefe". Ja , lehren ist immer gleichzeitig großartiges Lernen. Davor in der Vorbereitung, Durchdringung, Vertiefung z.B. eines Vortrages oder kleiner Seminare und dann durch die Praxis und Begegnung mit Menschen, die alle etwas interessantes zu sagen und zu bieten haben.

Das Daishin Zen hält diese Stufenausbildung für sinnvoll, um langsam in die jeweiligen Aufgaben und Funktionen hinein zu wachsen. Als Zendo-Leiter geht es nicht nur um den eigenen Weg und die damit verbundene spirituelle Erfahrung, sondern auch um Didaktik und Verantwortung gegenüber denen, die ihnen als Wegbegleiter vertrauen. Wissen und Didaktik helfen übliche Hindernisse und damit verbundene Fragen der Psychologie zu klären. Somit sind sie wichtige ergänzende Aspekte des traditionellen Weges.

Zen-Lehrer Weg - Vom Meditationslehrer zum Sensei

Nach der Zendo-Leiter Ausbildung in vier Stufen kann die Lehrer-Ausbildung folgen. Hier gibt es ebenfalls mehrere Schritte. Die Vorstufe dazu ist der Meditationslehrer des Daishin Zen. Die Voraussetzungen sind langjährige Kensho-Erfahrung, Koans und erfolgreiche Lehr-Tätigkeit.

Meister Weg - Roshi

Der dann möglicherweise folgende meisterliche Weg öffnet sich nach jahrzehntelanger gelebter Kensho-, Satori- und Lehr-Erfahrung. Inka-Shomei, die beurkundete Dharma-Nachfolge, kann auch unabhängig von allen didaktischen Systemen und Stufen erfolgen.


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