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Zen-Begriffe

Die richtige Zazen-Haltung

Achtsamkeit

Offene Weite, wach und klar.
Reine ungefilterte Wahrnehmung jetzt genau in diesem Moment.
Es ist reine Wahrnehmung: unbewußt, alltägliches wie Atmen, Gehen werden durch „waches, nicht fixiertes beobachten ohne denken“ zu einem Weg von reinem Gewahr werden meines Selbst.

Anfänger-Geist

Der Geist des Übenden, der seinen eigenen Weg geht und nicht vorgibt, schon alles zu wissen. Der Anfänger-Geist hat also nichts damit zu tun, wie lange jemand schon Zen praktiziert, oder ob jemand glaubt, fortgeschritten zu sein.

Bewusstsein

Im Buddhismus unterscheidet man verschiedene Bewusstseinsarten. Die ersten fünf sind: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen. Das Denk-Bewußtsein ist die sechste. Im Sinne von „cogito ergo sum“, ich denke also bin ich. Hier beginnt oft die leidvolle Trennung von Mir und Welt.
Dann folgt, als siebte Art, das Ich-Bewußtsein. „Ich bin Ich und will es bleiben, die in Denken und Vorstellen festhaltende Person entsteht.
Die achte Stufe ist das Speicher-Bewußtsein, der Architekt aller Formen und Erscheinungen meiner Welt.
Diese acht Formen von Bewußtsein verdecken das wahre Wesen: reines Bewußtsein, reinen Geist.

Buddha

Buddha, wörtlich „der Erwachte“, ist allgemein ein Mensch, der vollkommene Befreiung und Herzweisheit erlangt hat.
Der BUDDHA bezieht sich auf eine historische Gestalt mit dem Namen SIDDHARTA GAUTAMA SHAKYAMUNI.

Daishin-Zen

„Großer Herz-Geist“ oder „Großes Herz“.
Die Gründung des DAISHIN ZEN KAI als neue Linie des traditionellen Rinzai-Zen erfolgte 1998 durch die Zen-Meister Reiko Mukai und Hinnerk Syobu Polenski. Beide sind Zen-Mönche und Angehörige des Hoko-Ji, eines wichtigen Zen-Klosters in Hamamatsu.
Daishin Zen ist die Brücke zwischen östlicher Weisheit und westlichem Geist. Herzgeist, der weibliche Weg und Zen als neue europäische Linie stehen im Daishin Zen im Vordergrund.

Dharma

Ist ein Grundbegriff im Zen, der verschiedene Bedeutungen hat: Die Weisheitsessenz, die Zen-Lehre, das universelle Gesetz, die große Ordnung, die allem zu Grunde liegt.
Weiterhin in der Tradition: Phänomene, Lebendige-Wahrheit, die buddhistische Lehre, die Lehren des Buddha

Dokusan

Das ist das Zwiegespräch zwischen einem Zen-Schüler und seinem Meister / Lehrer unter vier Augen in einem speziell dafür hergerichteten Raum, dabei geht es nur um Zen-relevante Fragen.
Im Daishin Zen wird die traditionelle Koan-Arbeit um Übungs-Coaching, Zen-Coaching, Mondo, Herz-Initiation und Begegnung im Schweigen ergänzt.

Ego

Das „persönliche Ich“ wird Ego genannt. Im Zen gilt die Vorstellung eines Ich, also das Bewusstheit des Selbst als eigenständige von der Wirklichkeit getrennte Person, als Verblendung und Ursache von Leiden.
Die richtige Zazen-Haltung

Enzo

Das ist diese mit Tusche gezeichnete „Kreisform“ – die japanisch Enzo heißt. Diese „Kreisform“ wird mit nur einem Pinselstrich gemalt. Enzo ist das wohl bekannteste Symbole des Zen: unmittelbare Wirklichkeit, unvollkommen vollkommen, ist er das Zeichen des Absoluten hier in dieser relativen Welt.

Gassho

Eine Geste, Handhaltung. Sie bedeutet wörtlich: „zusammengelegte Handflächen“. Diese Haltung ist Ausdruck der Einheit und Verbundenheit und daraus der Verehrung, Dankbarkeit oder Demut oder auch aller drei. Gassho ist im Zen die traditionelle Verbeugung. In anderen buddhistischen Schulen wird diese Gebärde 'Namaste' genannt. 'Namaste' bedeutet „Ich verbeuge mich vor dem Göttlichen in dir“. Im Daishin Zen ist es eine immer wieder kehrende Übung der „Herzöffnung“, der Weg zur großen Herzweisheit.

Hara

Hara ist das Energiezentrum des Menschen, es hat seinen Sitz drei Zentimeter unter dem Bauchnabel. Hara ist die Erdmitte des Menschen, oft auch mit der „Inneren Mitte“ bezeichnet. Der Ort der Kraft, Lebensenergie und tiefer Stille und Friedens. Das Handeln aus dem Hara, nennt man Hara-Gai. Dies ist der erste Meilenstein des Daishin Zen für den Anfänger.

Karma

Karma“ heißt übersetzt „Wirken“, „Tat“. Mit Karma wird im gesamten Buddhismus ein Konzept bezeichnet, nach dem jede physische und geistige Handlung unweigerlich Konsequenzen hat, positive oder negative. Auch die Gesamtheit der Folgen aus dem Handeln eines Menschen Leben wird Karma genannt.
Etwas frei übersetzt sagte der historische Buddha: Wenn du wissen willst woher du kommst, siehe wer du jetzt in diesem Augenblick bist. Wenn Du wissen willst wer du sein wirst, siehe was du jetzt in diesem Augenblick tust, redest, denkst.

Ki

Japanischer Begriff für Lebensenergie, im Chinesischen Qi (Ch’i), eine allen Dingen und Lebewesen innewohnende kosmische Kraft. Ein wichtiges Zentrum für das Ki im menschlichen Körper ist die Körpermitte, und zwar der Bereich etwa drei Fingerbreit unter dem Nabel – dieser wird im Japanischen Hara genannt.

Kinhin

So nennen wir im Zen die Meditation im Gehen.

Koan

Das sind die Rätsel im Zen, die mit dem Verstand und mit Logik nicht zu lösen sind. Der Lehrer/Meister gibt dem Schüler ein Koan als Aufgabe, damit dieser lernt, seinen Verstand auszuschalten und die Antwort aus einer anderen Bewusstseinsebene auftauchen zu lassen.

Meditation

So heißt normalerweise die Versenkung, das „nach Innen gehen“. Der Weg des Daishin Zen aber richtet sich gleichermaßen nach innen, als auch mitten in unsere Welt. Deshalb gibt es hier sieben Meditations-Übungsgruppen:
1. Tiefenentspannung; 2. Lebenskraft und Hara; 3. Achtsamkeit und offene Weite; 4. Versenkung, innere Einheit; 5. Herz-Initiation; 6. Weisheit; 7. Übungslose Übung

Rohatsu

Mehrtägiges Sesshin in der Zeit, in der die historische große Befreiung von Shakyamuni Buddha unter dem Bodhi-Baum in Nordindien stattgefunden hat. Dieses Sesshin findet deshalb traditionell Anfang Dezember oder im Januar statt.

Samadhi

In der einfachsten Form, vollkommene Versenkung und Einheit mit dem Übungsobjekt. Samadhi ist Selbstvergessenheit, ein neben der Koan-Arbeit bewährter großer Weg des Rinzai Zen.

Samu

Körperliche Arbeiten, Zazen in Bewegung.

Die richtige Zazen-Haltung

Sangha

Die Gemeinschaft von Zazen-Praktizierenden bzw. die buddhistische Gemeinschaft. Im Großen die Gemeinschaft aller Menschen, die nach vollkommener Freiheit und Herzweisheit streben, in Frieden unabhängig von äußeren Bedingtheiten den Weg in Meditation finden.

Seiza

Die traditionelle japanische Sitzhaltung, bei der man kniend auf den Fersen sitzt und den Rücken gerade aufgerichtet hält. Diese Sitzhaltung in Verbindung mit einem Zen-Bänkchen ist für uns Europäer für Zen-Meditation besonders gut geeignet.

Sesshin

So nennen wir die Periode, in der Zazen in Schweigen geübt bzw. praktiziert wird. Während eines Sesshin gibt es immer auch die Möglichkeit zum Vier-Augen-Gespräch (Dokusan) mit dem Lehrer.

Teisho

Lehrrede des Meisters während eines Sesshins oder Seminars.

Übung

Jeder Zen-Praktizierende hat, wenn er Schüler ist, eine Übung, die er täglich während des Zazen trainiert. Anfänger haben meistens eine Atemübung, d.h. die Betrachtung des Ein- und Ausatmens als Übung zu Kraft und Stille.

Von Herz zu Herz(Ishin Denshin)

Übertragung des Dharma vom Meister auf den Schüler. Diese Übertragung ist keine „Wissensweitergabe“, es ist eine Übertragung eines Bewusstseins auf nonverbale Art.

Zazen

Die wichtigste Übung im Zen, Meditation im Sitzen von einer Dauer von 25 oder 45 Minuten.

Zendo

Raum, in dem Zazen geübt wird.